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Tierische Wegbegleiter

  • Antje Hoell
  • 28. Nov. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Wegen der Chemotherapie und ihrer aufputschenden Wirkung habe ich eine weitere Nacht nur 4h geschlafen. Dennoch gibt es etwas zu berichten, was mir zeigt, wie wohltuend Tiere für unsere Psyche und Gesundheit sind.

Ich bin mit Rosi, einer unserer Katzen im Arm eingeschlafen. Ich habe Rosis Atem gelauscht, habe ihre Wärme und Ruhe gespürt. Sie hat mir ihr Bäuchlein zu gestreckt, was bei Katzen ein Zeichen absoluten Vertrauens dem Menschen gegenüber bedeutet. Ich habe mich auf Rosi konzentriert. Habe nicht mehr nachgedacht und bin „seelig“ eingeschlafen. Und… bin ohne Anspannung aufgewacht. Wie kann das sein? Was ist passiert? Hat mir Rosi die Anspannung genommen? Ich denke, wir zwei haben uns gut getan. Rosi hat mir ihr Vertrauen entgegengebracht und ich ihr meins, ohne etwas tun oder beweisen zu müssen. So sind Tiere. Sie nehmen uns so, wie wir sind, ohne Bedingungen oder Forderungen zu stellen.

Wie auch „meine“ Kühe, die ich bei meinem heute noch fast nächtlichen Morgenspaziergang gesehen und fotografiert habe. Sie schauen mich immer ganz interessiert und neugierig an, wenn ich mit meiner quietsch pinken Jacke vor Ihnen stehe. Diese atemberaubende morgendliche Stille, diese Kühle, ein Sonnenaufgang am Horizont und davor friedlich grasende Bio-Kühe (diese Kühe haben noch Hörner). Der Bauer hält die Kühe artgerecht. Sie stehen bei Wind und Wetter draußen. Heute war auf dem Feld zusätzlich Heu ausgelegt, damit die Kühe es etwas warm haben.

Und jetzt kommt der Clou. Wenn ich nicht schlafen kann, versuche ich es mit Einschlafgeschichten. Meistens klappt es, dass ich dann noch einmal kurz „wegdöse“. Heute nicht, dafür habe ich mir die wundervolle Geschichte von „Sienna, das schläfrige Faultier“ von Anfang bis Ende anhören können. Diese Geschichte ist einfach göttlich.

Wisst ihr, was die Aufgabe eines Faultiers ist? Die Tiere im Dschungel daran zu erinnern, Pause zu machen und sich zu entspannen!

Und was sind die drei Lebensweisen eines Faultiers? Bewege dich langsam. Atme tief. Und schlafe gut.

Wie wundervoll. Da soll noch einmal jemand sagen, Faultiere schlafen nur. Im Gegenteil, sie sind weise und tun das, was wichtig und essentiell für das Wohlbefinden ist: Entspannen. Sie bewegen sich langsam, einen Schritt nach dem anderen fort. Sie sind im „Fluss des Lebens“.

Meine gefühlte Anspannung von gestern war wohl darauf zurückzuführen, dass ich mich zu sehr unter Druck gesetzt habe, alles perfekt machen zu müssen. Ich habe so viele Ideen zu Themen, über die ich schreiben will. Ich hätte am liebsten gleich über alles berichtet. Jetzt weiß ich, dank der Geschichte und von Rückmeldungen auf meinen Blog, dass ich mein Tempo und mein Pensum für die Internetseite selbst bestimme und das es Mut zur „Lücke“ bedarf und Perfektionismus, wie ihn die Gesellschaft an uns stellt und den ich auch an mich stelle, nur zu einer Überforderung und somit Anspannung führen kann.


ree

In dem Sinne wünsche ich Euch von Herzen ein entspanntes Wochenende, in eurem Tempo.

 
 
 

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