Schmerzhafte und einschränkende Nebenwirkungen
- Antje Hoell
- 13. Jan. 2021
- 1 Min. Lesezeit
Die Liste von Chemotherapien und ihren Nebenwirkungen ist lang. Sie können klein, unscheinbar und kaum bemerkbar und andererseits einschränkend und schmerzhaft sein. Ich habe seit gestern in unregelmäßigen Abständen und Intensität, Muskelkrämpfe. In der Nebenwirkungsliste vom Daratumamab wird von Muskelspasmen gesprochen. Wie die richtige Beschreibung dafür ist, kläre ich mit dem Oberarzt am Freitag. In der Nacht waren die Muskelkrämpfe so stark, dass ich vor Schmerzen nicht schlafen konnte. Im Laufe des heutigen Tages habe ich ab und zu Muskelkrämpfe, die mich in einigen Momenten sogar bewegungsunfähig machen. Vor allem im Nacken- und Brustbereich sowie im unteren Rücken treten diese Krämpfe immer wieder auf. Im Augenblick des Krampfes ziehen sich die Muskeln so stark und schnell zusammen, dass sie schmerzen. Eine neue Erfahrung, die ich damit mache. Und natürlich klingeln in mir gleich die Angst- und Alarmglocken und ich frage mich: Wie reagiert der Körper, wenn ich wöchentlich die Chemotherapie mit dem Antikörper erhalte? Muss ich dann zusätzlich regelmäßig Schmerztabletten zu mir nehmen, um einigermaßen schmerzfrei den Alltag gestalten zu können? Diese Aussicht lässt mich heute abermals an der Notwendigkeit der Chemotherapie und ihren Erfolgen zweifeln. Es bedarf erneut viel Eigenmotivation, nicht den Kopf in den Sand zu stecken. In dem Zusammenhang fällt mir das Bild von einem Vogel Strauß ein, der auf Bildern den Kopf in den Sand steckt. Auch das darf sein. Den Kopf einmal in den Sand stecken: nichts hören, sehen, riechen… einfach abschalten und den kühlen Sand genießen. Wie wohltuend es für mich ist, dieses Bild zu entwickeln und mir die Erlaubnis zu geben, auch einmal den Kopf in den Sand zu stecken. Das befreit und entlastet mich.




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