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Keine Therapie, "Platt wie eine Flunder", drei wundervolle Wegbegleiterinnen, Namaste`

  • Antje Hoell
  • 9. Apr. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Gestern war Donnerstag – eigentlich mein Therapietag. Die Therapie konnte ich jedoch nicht erhalten. Seit Wochen ist die Anzahl meiner weißen Blutkörperchen, vor allem der neutrophilen Granulozyten sehr niedrig. Die Werte liegen weit unter den Normalwerten, deshalb sprechen die Ärzte auch von einer Neutropenie. Die neutrophilen Granulozyten sind ein wichtiger Teil des angeborenen Immunsystems und somit für die Bekämpfung von Krankheitserregern und die Abwehr von Infektionen wichtig. Um die Anzahl der Granulozyten zu erhöhen, muss ich mich wieder für 3 Tage mit Neupogen, einem Wachstumsfaktor, spritzen. Die Nebenwirkungen der Spritze belasten mich sehr. Ich habe Knochenschmerzen, schlafe schlecht und bin „platt wie eine Flunder“. Der Grund für die geringe Anzahl der Granulozyten ist einerseits die belastendende Chemotherapie und ein ? Denn laut der genetischen Analyse produziert mein Knochenmark genügend Granulozyten. Diese gelangen auf mysteriöse Weise jedoch nicht in das Blut. Was mache ich nun damit? Wie geht es weiter? Ich muss auf mich achtgeben, Personen meiden, die erkältet sind, die AHA-Regeln einhalten, um das Risiko einer Infektion, die in der Regel schwerer verläuft, als bei gesunden Menschen, zu vermeiden bzw. zu minimieren. Außerdem halte ich schon fast stur und konsequent an meiner täglichen Morgenbewegung fest. Auch wenn ich mich tagsüber, wie auch heute, nicht zu einem Spaziergang an der frischen Luft aufraffen kann, gebe ich mir wenigstens morgens einen kleinen Schups in den Tag. Ich starte täglich mit einem Spaziergang/Walking durch unser kleines Dorf, lasse mir dabei den Wind durch die Haare wehen, erfreue mich am Erwachen der Natur, an den kleinen zarten grünen Spitzen der Sträucher und Bäume und, was für ein Geschenk, an den weidenden Kühen und Kälbchen! Richtig gelesen – Kälbchen. Auf einer unserer Dorfweiden gibt es mindestens 10 Kälbchen, die über die Weide toben, die Nähe ihrer Mutter suchen und genüsslich aus dem Euter ihrer Mütter gesunde Muttermilch trinken. Vor einigen Tagen standen Christian und ich vor einer der Weiden. Wir waren beide verzückt von den süßen, kleinen Kälbchen, wie jedes, ob schwarz, braun, grau oder weiß, bei der Mutterkuh stand oder lag. Es war ein friedlicher, freier und glücklicher Moment, den wir mit den Kühen teilen durften. Nach meinem Morgenspaziergang/-Minilauf praktiziere ich in der Regel Yoga oder absolviere ein kleines Workout. Es gibt drei wundervolle Frauen, die ich liebevoll meinen „Dreiklang“ getauft habe, da alle drei Eigenschaften besitzen, die ich vereine. Die drei heißen: Frauke, Laura und Tanja. Frauke und Laura sind zwei großartige Yogalehrerinnen mit einem großen Herz. Jede bietet ein anderes Yoga an. Die eine ist sehr tiefgründig, intensiv und genau, die andere ist lebendig, lebensfroh und neugierig für Neues. Beide schätze ich sehr und ich bin dankbar, für deren unterschiedlichen Yogastils. Die Yogastunde wird per Zoom angeboten. Interessant und immer wieder faszinierend, was durch Technik möglich ist. Frauke lebt derzeit auf Bali, ich wohne in Beselin, weitere Teilnehmerinnen wohnen in Deutschland. Dennoch sehen wir uns alle und praktizieren gemeinsam Yoga per Zoom. Einfach genial. Tanja ist meine „Coachine“, was das Körpertraining betrifft. Sie kombiniert Kraft- und Ausdauertraining, mit Entspannung und Dehnung. Ein forderndes und gleichzeitig wohltuendes Training, nachdem ich mich immer frisch und gestärkt fühle. „Platt“ und schlapp steige ich fast täglich aus dem Bett. Nach meiner Morgenroutine fühle ich mich jedoch stärker, emotional gefasster und zuversichtlicher. Wie wundervoll, dass ich den dreien in meiner Berlinzeit begegnet bin und sie noch immer meine Begleiterinnen sind. Sie sind mein gesunder Dreiklang, der mir Gesundheit und Zufriedenheit schenkt. Vielen vielen Dank an Euch, liebe Frauke, Laura und Tanja, falls ihr diesen Eintrag lest.

Wer neugierig geworden ist und die 3 näher kennenlernen möchte, hier die Internetseiten für weitere Informationen:


Zum Abschluss, weil mir heute danach ist, sage ich: Namaste`. Namaste` ist eine Grußformel/-geste der hinduistischen Kultur und bedeutet übersetzt: „Verbeugung dir“. Sie ist ein Zeichen für tiefsten Respekt vor uns und dem Leben. Bei der Ausübung der Geste werden die Innenhandflächen zusammengeführt, in die Nähe des Herzens, an die Brust gelegt und der Kopf leicht gebeugt. In dem Sinne wünsche ich euch ein friedliches und lebensbejahendes Wochenende.


ree

 
 
 

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