Ergebnis der Humangenetischen Untersuchung, allgemeiner Gesundheitszustand, Blick in die Zukunft
- Antje Hoell
- 7. Apr. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Wo ist die Zeit nur hin? Es ist bereits Anfang April. Das Ergebnis der zuletzt noch offenen Humangenetischen Analyse meines Knochenmarks liegt vor: Mein Körper, meine Psyche - ich als Person, haben es in 7 Monaten Therapie tatsächlich geschafft, die Plasmazellularität (Tumorzellen) im Knochenmark unter 2% der Gesamtzellularität zu bringen. Was für ein tolles Ergebnis und das unter „abgespeckter“ individuell zugeschnittener Therapie. Leider kann ich mich darüber nicht wirklich freuen, da bei mir eine Hochrisiko-Zytogenetik vorliegt. Um die Prognose von PatientInnen mit einem Multiplen Myelom vorauszusagen, werden die Chromosomen und deren Abweichungen in den Plasmazellen untersucht. PatientInnen mit einer Hochrisiko-Zytogenetik zeigen ein kürzeres progressionsfreies Überleben (Zeitspanne zwischen dem Therapiestart, dem Fortschreiten der Erkrankung und dem Tod), ein kürzeres Gesamtüberleben und erleiden häufig früh Rezidive (Rückfälle). Das heißt in meinem Fall: für immer Therapie!, wenn ich die Erkrankung „in Schach halten“ will. Diese Aussicht macht mich nachdenklich. Wie werden sich die toxischen Medikamente langfristig auf meinen Körper, meine Psyche, meine Lebensqualität auswirken? Werde ich wieder arbeiten können? Werde ich mich persönlich verändern? Aufgrund der wirksameren Medikamente ist Krebs zu einer chronischen Erkrankung geworden. Leider wird bisher nicht berücksichtigt, was das für die Lebensqualität der KrebspatientInnen bedeutet. Ist es nicht besser, wenn ich ein paar Monate, vielleicht auch ein Jahr ohne Medikamente mit guter Lebensqualität verbringe, als durchgängig unter Medikamenteneinfluss zu stehen? Ich finde es wichtig, auf sein Gefühl und die innere Intuition zu vertrauen. Trotz der toxischen Medikamente habe ich gute Blutwerte und keinen Nährstoffmangel. Ich achte auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung, supplementiere Vitamin D und Zink und bewege mich regelmäßig. Mein regelmäßiges kleines Sportprogramm mit einem Läufchen, einem Workout oder einer kurzen oder langen Yogaeinheit, hat doch tatsächlich dazu geführt, dass ich seit Jahren meine Muskelmasse konsequent aufgebaut habe. Was bin ich darauf stolz! Woher ich das weiß? Ich habe eine medizinische Messung durchführen lassen, die den Fett- und Wasserhaushalt sowie die Muskelmasse im Körper misst. Das Ergebnis der medizinischen Auswertung motiviert mich mehr, als das Ergebnis der Humangenetischen Analyse. Warum? Weil ich selbst jeden Tag dazu beitragen kann, dass meine Muskelmasse (auch wenn ich nicht danach aussehe :) ) wächst. Damit übernehme ich Verantwortung = Eigenverantwortung für mich und mein Leben! Erst damit kann ich der Krankheit ganzheitlich begegnen. Ich fühle mich nicht ausgeliefert und als Opfer. Im Gegenteil, ich gestalte kreativ und mutig meinen Lebensweg. Das will ich auch weiterhin schaffen und tun, trotz der schlechten Prognose.
In dem Sinne erklimme ich gerne Höhen (siehe Foto: ich auf dem Hochsitz) und schaue mit Zuversicht und Stand-/Sitzfestigkeit in die Zukunft (siehe Foto: unsere Katze Rosi).
Ich wünsche uns allen, dass wir uns regelmäßig und mit Freude bewegen und sei es nur ein Treppengang mehr, ein paar Minuten Spaziergang in der Mittagspause. Jede kleinste Bewegung zählt. In dem Zusammenhang fällt mir meine Ur-Oma Emilie ein. Emilie hat bis zu ihrem Tod (sie wurde 93 Jahre alt!) jeden Morgen in ihrem Bett Morgengymnastik gemacht. Bis zum Schluss war sie gelenkig, konnte sich mit durchgestreckten Beine die Schuhe zubinden. Das war immer ein Bild für sich. Mit einem Schmunzeln schicke ich euch dieses Bild der agilen und fitten Ur-Oma. Bleibt gesund und … viel Freude beim Bewegen!







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