Das Leben – ein Wunder: Begegnungen, Gespräche, Geschenke
- Antje Hoell
- 31. Jan. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Noch immer kann ich es kaum fassen, was ich in den letzten Tagen erlebt habe und wie reich ich beschenkt wurde. Es fühlt sich an wie ein Wunder.

Begonnen hat das Wunder der letzten Tage am Donnerstag. Ich war wieder in der Tagesklinik, um meine Chemo-Dosis zu erhalten. Dankbar war ich an dem Tag für das Gespräch mit der jungen Ärztin, der ich mein Leid mit den Knochenschmerzen und meiner Ängste mitteilen konnte. Die Ärztin zeigte Verständnis, nahm mich ernst und hörte mir zu. Ich wurde mutig und gab ihr meine Visitenkarte, die ich mit meinem Mann Christian entwickelt habe, um mehr auf meine Internetseite aufmerksam zu machen. Die Ärztin war überrascht darüber und versprach mir, sich die Seite einmal anzuschauen. Noch am selben Abend erhielt ich eine Mail von ihr, die nur wenige Worte enthielt und mir dennoch Mut geschenkt hat, meinen! Weg des Offenen Schreibens, weiterzugehen.
Am Freitag war ich wieder in der Klinik, weil ich einen Verdacht auf Gürtelrose hatte. Eine weitere der jungen Ärztinnen nahm sich Zeit für mich und konnte zum Glück Entwarnung geben. Es war nur eine Reaktion auf die Spritzen, die ich den Tag zuvor erhalten habe. Wir kamen kurz ins Gespräch über meine Internetseite. Wie „beflügelt“ ich war, als ich in das strahlende Gesicht der Ärztin schaute und diese sich bei mir für meine wohlwollenden Worte bedankte, die ich in meinen Blogbeiträgen dem Personal der Onkologie gegenüber ausgedrückt habe. So etwas habe es bisher noch nicht gegeben, meinte sie. Wie glücklich ich darüber bin, diesen jungen Ärztinnen, dem Oberarzt und den Schwestern auf diesem Weg, meinen Dank ausdrücken zu können. Das ist ein wahres Lebensgeschenk und eine pure Wohltat für mich.
Am Samstag habe ich mich mit einer Freundin zu einem langen Spaziergang getroffen und auch hier habe ich ein Geschenk erhalten, womit ich nicht gerechnet habe: Eine Tasse mit der Aufschrift „make Today amazing“ und einen Lebensfreude-Tee dazu.

Noch am selben Tag habe ich ein weiteres Geschenk erhalten, das mich noch immer fasziniert und das wirklich außergewöhnlich ist. Ich habe eine Mail von einem lieben Menschen mit einem interessanten Schlusswort erhalten. Gerne teile ich diese Mail mit Euch:
Liebe Antje,
ein steiniger Weg den du im Moment gehst,
holprig und gespickt mit Hindernissen. Auf
diesen Trip hättest du gerne verzichtet.
Auf bewundernswerte Weise lädst du mich und
viele andere auf deinem Blog ein diesen Weg zu
verfolgen. Dein starkes Umfeld, allen voran Christian,
unterstützen dich auf diesem Weg.
In diesem Lebensabschnitt meisterst du deine
Herausforderungen mal auf kurzem Weg, mal
sind mehrere Anläufe nötig, zaudern und
zweifeln sind keine Option. Du wirst alle
Hürden überwinden.
Mögen die Steine, die vorhin der große Fluss
für dich angeschwemmt hat, deinen
Weg säumen, Wegweiser sein in eine unbeschwerte
und gesunde Zukunft….
…“Mögen die Steine, die vorhin der große Fluss …“ – Hä? Vorhin? Der große Fluss? Was hat das zu bedeuten? In dem Augenblick, als ich mir diese Fragen stellte, sagte mir Christian, dass ich ein Paket mit Steinen darin erhalten habe. Ich kombinierte: Mail + Päckchen mit Steinen… Verrückt! Was für eine Idee! Auf den Steinen stehen Worte des Lebens wie: Glück, Freude, Harmonie, Familie, Leben, u.v.m. Was für ein Geschenk! Was für ein Genie dieser liebe Bekannte ist, sich dieses Geschenk von Mail und Päckchen gleichzeitig auszudenken. Ich bin tief beeindruckt.

Auch heute fühle ich mich noch immer „eingepackt“ in das Wunder Leben. Die Sonne schien den ganzen Tag und tauchte die Welt ein in eine glitzernde, schneebedeckte Winterlandschaft. Übertragen auf mich, habe ich das Gefühl, dass mich die Chemo-Dosis „bedeckt / eingewickelt“ hat und ich deshalb die letzten Tage keine Schmerzen spüren und empfinden musste. Dafür bin ich dankbar. Wie es morgen aussieht, weiß ich nicht. Darüber kann ich mutmaßen oder besser diesen schmerzfreien Tag schätzen und dankbar sein für das Wunder Leben!



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