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Altes verabschieden, Neues willkommen heißen, MEINEN LBENSWEG gehen

  • Antje Hoell
  • 4. Jan. 2021
  • 2 Min. Lesezeit

Das alte Jahr habe ich mit einem Rückblick, einer Innenschau abgeschlossen. Ich habe mich gefragt: Was habe ich 2020 gelernt? Welche Momente, Ereignisse und Menschen haben mich geprägt, haben mir einen Impuls für eine neue Richtung gegeben?

Was wünsche ich mir für das Jahr 2021? Wie will ich das neue Jahr erleben? Mit wem und was will ich mich umgeben?

Viele Fragen und eine Wohltat, diese zu beantworten. Auch wenn dazugehörige Erinnerungen schmerzhaft sind. So hat mich doch jede Erfahrung näher an und auf MEINEN Lebensweg geführt.

Dazu passend ein Spruch von John Ruskin:

„Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.“

Wer will ich sein? Eine zentrale Frage! Ich will weiterhin authentisch sein, mir und meinen Mitmenschen offen und warmherzig begegnen, mit meiner kindlichen Neugier und Freude die Welt um mich herum wahrnehmen und entdecken. Ich will MEINEN WEG gehen. Ich will meinem Gefühl, meiner inneren Stimme vertrauen und danach handeln.

Mein größter Wunsch ist es, Heilung zu erfahren. Heilung von meiner Krankheit.

Meine Schwester hat mich in einem Telefonat gefragt, was Heilung für mich bedeutet. Hat mich darauf hingewiesen, dass wir Wünsche oder Vorhaben nicht an einen bestimmten Zeitpunkt festmachen sollten. Darüber habe ich nachgedacht und mit Freude festgestellt, dass ich mich bereits auf dem Weg der Heilung befinde. Denn Heilung heißt für mich: MEINEN WEG ZU GEHEN! Meine Erkrankung, die damit zusammenhängende berufliche Auszeit und meine Therapie haben mich auf MEINEN WEG „geführt“. Ohne die Erkrankung hätte ich anscheinend nicht den Mut und vor allem nicht diese unbändige Kraft in mir gespürt, MEINEN WEG konsequent zu gehen.

Dazu gehört auch, dass ich diese Woche für ein paar Tage ins Krankenhaus gehe, um mit der Daratumamabtherapie zu beginnen. Per Infusion werde ich den Antikörper erhalten. Möglicherweise wird mein Körper darauf mit Abwehrmechanismen reagieren, die unangenehm und auch bedrohlich sein können. Das macht mir Angst. Gleichzeitig erinnere ich mich daran, dass ich bei den Ärzten im Südstadtklinikum in guten Händen bin. Ich vertraue ihnen und ihrem Fachwissen. Wenn alles gut geht, kann ich am Freitag das Krankenhaus wieder verlassen. Dann würde ich ab nächster Woche zusätzlich zu meiner Chemotherapie den Antikörper Daratumamab erhalten, mit dem Ziel, weiterhin meine Krebswerte zu minimieren.

Wenn ich einen Weg gehe, gehe ich ihn konsequent. Somit will ich Ende Februar /Anfang März meine Erstlinientherapie abschließen. Was dann folgt, das weiß ich noch nicht. Vor meinem Auge sehe ich noch eine neblige Wand mit einem großen Fragezeichen darauf. Der Nebel wird sich nach und nach lichten, darauf vertraue ich. Und dann wird, wie bei einer Enthüllung eines Kunstwerkes, der Vorhang beiseitegeschoben und sich mir meine weiteren Entscheidungen und Möglichkeiten offenbaren.

Ich wünsche mir, dass wir die Kraft und den Mut haben, durch „neblige“ Zeiten zu gehen. Sie stärken unseren Charakter, unsere Persönlichkeit und lassen uns sonnige und helle Zeiten noch intensiver und dankbarer wahrnehmen und erleben. Ein Licht wird uns dabei immer begleiten (s. Foto).


ree

 
 
 

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